Am 1. und 2. Oktober findet das sechste Barcamp Rhein-Neckar statt. Die unKonferenz im DEZERNAT#16 bringt auch in diesem Jahr wieder Menschen, Ideen und Projekte in der Region und darüber hinaus zusammen. Veranstalter sind der Verein Bildungskultur Rhein-Neckar und das Transferzentrum der PH Heidelberg.
Nach zwei Jahren Online-Konferenzen freut sich das ehrenamtliche Organisationsteam auf viele Live-Begegnungen. Das offene Barcamp-Format zog schon bei seiner Premiere 2015 eine große Themenvielfalt an. Seitdem ist vieles auf den jährlichen Barcamps passiert:
Kooperationen wurden geschlossen, Vereine und Projekte gegründet, unkonventionelle Lösungen für Herausforderungen gesucht. Doch trotz so mancher Ableger des Barcamps in der Rhein-Neckar-Region ist das aktivierende, beteiligende Format noch nicht überall bekannt. Valentin Bachem aus dem Orgateam erklärt, worum es geht:
„Ein Barcamp ist eine Konferenz ohne vorher festgelegte Themen und Vortragende. Jeder Mensch, der teilnimmt, kann auch teilgeben – sprich: Ein Thema mitbringen. Die Themen werden am Barcamp-Morgen kurz vorgestellt und in einem Zeitplan festgehalten. Alle Besucher:innen können dann auswählen, zu welchen Themen, Vorträgen oder Workshops sie gehen.“
Dadurch entsteht auf den Barcamps eine eigene, von den Teilnehmenden und ihren Interessen abhängige Dynamik. „Uns ist diese Offenheit sehr wichtig“, betont Anna Roth, ebenfalls seit Jahren im Organisationsteam dabei. „Alle Menschen sollen mit den Themen kommen, die sie bewegen und für die sie brennen. Nur so finden wir weitere Interessierte, können uns vernetzen und möglicherweise über das Barcamp hinaus gemeinsam wirken“.
Roths ‚alle Menschen‘ ist eine ernst gemeinte Einladung: Eine eigene Kinderbetreuung macht das Barcamp familienfreundlich, und auch Kinder und Jugendliche können wie in den vergangenen Jahren aktiv Themen einbringen.
Und für welche Themen brennt das Team selbst? Da werden Nachhaltigkeit und Klimaschutz als Erstes genannt. Dem Barcamp wurde 2018 aufgrund der konsequenten Entscheidung für ein rein veganes Catering der Klimaschutzpreis der Stadt Heidelberg verliehen.
Doch ein klimafreundliches Catering reicht dem Orgateam schon lange nicht mehr. „In diesem Jahr, in dem wir bereits die Auswirkungen des Klimawandels spüren können, wollen wir die nachhaltigste Veranstaltung auf die Beine stellen, die wir aktuell organisieren können“, sagt Bachem. Abfallvermeidung durch Mehrweggeschirr und Pfandflaschen aus Glas, digitale Tickets, regionales, veganes Essen und die Wiederverwendung von Werbematerialien aus den vergangenen Jahren sind nur einige der vielen Punkte eines nachhaltigen Konzepts, das für viele Veranstalter:innen der Region erneut Vorbildcharakter entfalten könnte.
„Durch die gute Lage des Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum DEZERNAT#16, mitten in Bergheim empfehlen wir unseren Gästen die Anreise zu Fuß oder per Fahrrad. Für letzteres wird eine temporäre Nextbike-Station direkt beim Veranstaltungsort eingerichtet“, so Anne-Sophie Waag, Orga-Mitglied aus Mannheim.
„Gerade beim Klimaschutz kommt es auf jeden einzelnen Beitrag und auf die Beteiligung aller an“, fügt die ebenfalls aus Mannheim kommende Laura Herzberg hinzu. „Auch hierfür ist ein Barcamp einfach das ideale Format – es vernetzt, bestärkt und fördert das Finden und Umsetzen guter Ideen“.